Veröffentlicht am Freitag, 17. Mai 2024

Wings for Life World Run

Laufen für Menschen, die ihren Körper nicht so bewegen können, wie sie wollen.

Wings for Life World Run
Gemeinsam stark: Der inspirierende Wings for Life Worldrun
 
Der Wings for Life Worldrun ist ein einzigartiger globaler Lauf, der jedes Jahr stattfindet und Läufer auf der ganzen Welt zusammenbringt. Das Besondere an diesem Event ist, dass alle Teilnehmer weltweit zur gleichen Zeit starten, unabhängig von ihrem Standort. Statt einer festen Ziellinie gibt es ein sogenanntes Catcher Car, ein Fahrzeug, das 30 Minuten nach dem Startschuss beginnt, die Läufer einzuholen. Sobald ein Läufer vom Catcher Car überholt wird, ist sein Rennen beendet.
 
Der Lauf hat eine besondere Mission: Er sammelt Gelder für die Wings for Life Stiftung, deren Ziel es ist, Heilmethoden für Rückenmarksverletzungen zu finden. 100% der Startgelder und Spenden fliessen direkt in die Forschung. Die Stiftung unterstützt weltweit wissenschaftliche Projekte und klinische Studien, die sich mit der Heilung und Therapie von Rückenmarksverletzungen beschäftigen. So bietet der Wings for Life Worldrun nicht nur ein einmaliges Lauferlebnis, sondern trägt auch wesentlich zur Förderung medizinischer Fortschritte bei, die das Leben von Millionen Menschen verbessern können.
 
 Meine Erfahrung beim Wings for Life Worldrun: Ein Tag voller Herausforderungen und Triumph
 
Die Vorbereitung auf den Wings for Life Worldrun verlief alles andere als ideal. Nur zwei Tage zuvor hatte ich an einem 30 Kilometer Marsch teilgenommen, was mir einen Muskelkater und einen blauen Zehennagel bescherte. Am Vortag des Laufs konnte ich kaum gehen und zweifelte stark daran, ob ich überhaupt antreten sollte.

Am Morgen des Rennens entschied ich mich, mich langsam einzulaufen. Am Flughafen Belp wählte ich eine 5 Kilometer lange Runde aus, in der Hoffnung, dass ich die Strecke trotz meiner Beschwerden bewältigen könnte. Punkt 13 Uhr ging es los, und ich spürte sofort den Schmerz in meinem Zeh. Es war eine ständige Herausforderung, meine Konzentration nicht auf den schmerzenden Zeh zu richten, sondern auf die Strecke.
Ich beschloss, den Schmerz auszublenden und mich auf die wunderschöne Landschaft zu fokussieren. Die erste Runde lief erstaunlich gut, vielleicht sogar zu gut – ich merkte, dass ich zu schnell unterwegs war. Nach rund fünf Kilometern startete das Catcher Car, und damit begann das eigentliche Rennen.
Die zweite Runde verlief anfangs gut, doch gegen Ende wurden meine Beine immer müder. Das Wissen, dass das Catcher Car näher kam, trieb mich jedoch an und machte mir sprichwörtlich Beine. Mit aller Kraft mobilisierte ich meine letzten Reserven und konnte am Ende über 15 Kilometer zurücklegen.
 
Hochzufrieden und erschöpft beendete ich den Lauf. Trotz der schlechten Vorbereitung und den körperlichen Beschwerden war es ein unglaublich befriedigendes Erlebnis. Der Wings for Life Worldrun hat mir einmal mehr gezeigt, wie viel man erreichen kann, wenn man den Schmerz ausblendet und sich auf das Wesentliche fokussiert.
 
Nach dem Wings for Life Worldrun war ich nicht nur körperlich erschöpft, sondern auch mental beeindruckt von den Herausforderungen, die ich gemeistert hatte. Der Lauf hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig mentale Stärke und Fokus sind, insbesondere wenn man mit körperlichen Beschwerden konfrontiert ist. Die Fähigkeit, den Schmerz auszublenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, war entscheidend für meinen Erfolg an diesem Tag. Als Mentalcoach möchte ich nun einige Techniken teilen, die dir helfen können, genau diese mentale Stärke zu entwickeln und zu nutzen.
 
  1.  Atemtechniken
  • Tiefes Atmen: Konzentriere dich auf langsame, tiefe Atemzüge. Einatmen durch die Nase für vier Sekunden, den Atem für vier Sekunden halten und dann langsam durch den Mund ausatmen.
  • Rhythmisches Atmen: Finde einen Atemrhythmus, der zu deinem Lauftempo passt. Dies hilft, deinen Geist zu beruhigen und die Aufmerksamkeit von Schmerzen abzulenken.
  1.  Visualisierung
  • Positive Bilder: Stelle dir einen Ort vor, an dem du dich wohl und glücklich fühlst. Tauche in diese Vorstellung ein, um den Schmerz in den Hintergrund zu drängen.
  • Erfolg visualisieren: Visualisiere, wie du die Ziellinie überquerst und das Rennen erfolgreich beendest. Dieses Bild kann dich motivieren und den Fokus schärfen.
  1. Mentale Ablenkung
  • Mantra wiederholen: Wähle ein positives Mantra oder eine Affirmation, die du wiederholt in Gedanken sagen kannst. Zum Beispiel: „Ich bin stark und kann das schaffen.“
  • Musik im Kopf: Summ oder singe gedanklich ein Lied, das dich motiviert und positiv stimmt. 
  1. Körperliche Entspannung
  • Progressive Muskelentspannung: Während des Laufens kannst du einzelne Muskelgruppen bewusst anspannen und wieder entspannen. Dies hilft, die Anspannung und den Schmerz zu reduzieren.
  • Lockerheit bewahren: Achte darauf, Schultern und Arme locker zu halten und nicht unnötig zu verspannen.
  1. Aufmerksamkeitslenkung
  • Umgebung wahrnehmen: Konzentriere dich bewusst auf die Details deiner Umgebung. Betrachte die Landschaft, höre auf die Geräusche um dich herum und fühle die frische Luft.
  • Schritte zählen: Zähle deine Schritte oder beobachte deinen Laufrhythmus. Diese Technik lenkt den Geist vom Schmerz ab.
  1.  Ziele setzen
  • Kurzfristige Ziele: Setze dir kleine, erreichbare Ziele auf der Strecke, wie den nächsten Baum oder eine bestimmte Markierung. Erreiche ein Ziel nach dem anderen, um den Fokus zu behalten.
  • Belohnung im Blick: Denke an die Belohnung, die dich nach dem Lauf erwartet, sei es eine Pause, ein gutes Essen oder das Gefühl der Erleichterung und des Stolzes.
  1. Gedankensteuerung
  • Gedanken umwandeln: Wenn schmerzhafte Gedanken auftauchen, forme sie in positive um. Statt „Mein Zeh tut weh“, denke „Ich bin stark und überwinde das.“
  • Achtsamkeit: Praktiziere Achtsamkeit, indem du deine Gedanken und Gefühle akzeptierst, ohne dich zu sehr auf den Schmerz zu konzentrieren. Lasse die Gedanken kommen und gehen, ohne ihnen zu viel Bedeutung beizumessen.
Durch die Anwendung dieser Techniken kannst du lernen, den Schmerz besser zu kontrollieren und deine mentale Stärke zu nutzen, um dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und deine Ziele zu erreichen.
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Autor: Edi Westphale